Künstler: Hisaishi Joe
Titel: My Neighbour Totoro
Typ: Album
Stil: Klassik/ Soundtrack
Veröffentlichung: 21.11.2011
Wertung: 9/ 10
Tracklist:
01. Hey Let's Go Opening Theme
02. The Village in May
03. A Haunted House!
04. Mei and the Dust Bunnies
05. Evening Wind
06. Not Afraid
07. Let's Go to the Hospital
08. Mother
09. A Little Monster
10. Totoro
11. A Huge Tree in the Tsukamori Forest
12. A Lost Child
13. The Path of Wind Instrumental
14. A Soaking Wet Monster
15. Moonlight Flight
16. Mei is Missing
17. Cat Bus
18. I'm So Glad
19. My Neighbour Totoro Ending Theme
20. Hey Let's Go -with Chorus-
Im Zuge von Wasabis "Studio Ghibli Classics" erschien im November 2011 neben Hisaishi Joes Werken zu "Nausicaä of the Valley of the Wind" und "Castle in the Sky" noch sein Soundtrack von "My Neighbour Totoro". Der zauberhafte, familienfreundliche Film von 1988 sprüht vor magischer Musik. Wie schon die anderen Soundtracks aus der Reihe, so präsentiert sich auch dieser in einem schicken Pappschuber mit ein paar Extraseiten im Booklet. Für "My Neighbour Totoro" wurde ein Interview in englischer Sprache mit Hisaishi Joe abgedruckt, dass erstmals 1988 in der Aprilausgabe des Magazins Animage veröffentlicht wurde. Und es gibt wieder eine zusätzliche Seite mit Infos rund um den Soundtrack und einen Songtext.
Mit der gesanglichen Unterstützung von Sängerin Inoue Azumi und einer fröhlichen Marschmusik beginnt die Reise. Auch danach geht es hell, fröhlich und entspannt weiter. "The Village in May" wird durch eine zauberhafte Holzbläser-, Trompeten- und Streicherorchestration untermalt. Selbst "A Haunted House!" klingt durch die verspielten Trommeln und Holzbläser eher heiter und abenteuerlustig, denn gespenstisch. Erst gegen Ende kommt ein Stilwechsel auf, allerdings ist dieser eher von der magischen hellen Sorte und bildet einen guten Einstieg in den nachfolgenden Track, der sowohl heiter als auch mysteriös und spannend gelagert ist. Wesentlich nachdenklicher, trauriger und, typisch für Hisaishi, von starken Streichern getragen ist da "Evening Wind". In "Not Afraid" wird man anfangs mit bedrohlichen Klängen begrüßt, ehe es vom ruhigen Totoro-Thema abgelöst wird, der den kurzen Track auch ausläutet. Der fröhliche Marsch kehrt in "Let's Go to the Hospital" zurück, hier aber ohne Gesang und etwas variiert, dennoch wirkt er sehr lebhaft und fröhlich.
Die angenehme Stimme von Inoue kehrt im balladesken Titel der "Mutter" zurück und lässt ein Gefühl von Geborgenheit aufkommen. Dieses schwindet jedoch sofort mit dem nachfolgenden Stück "A Little Monster". Hier bekommt man eher den Eindruck als würde man wahrhaftig etwas oder jemandem hinterher jagen. Die Themen, Instrumente, das Tempo und die Stimmung verändern sich in dem knapp vierminütigen Stück ständig, weshalb auch nie Langeweile, sondern eher ein Abenteuergefühl aufkommt. "Totoro" selbst mag es da eher geheimnisvoll und ruhig. Sein Thema wird hauptsächlich durch tiefe Töne vom Klavier und helle Synthesizerakzente in Szene gesetzt, zumindest solange bis ein deutlicher Wechsel eintritt und helle, sehnsüchtige, balladeske Streicher einsetzen und einen eher träumerischen Eindruck vermitteln. "A Huge Tree in the Tsukamori Forest" hält die verträumte und magische Grundstimmung und auch das zauberhafte, leichte Totoro-Hauptthema ist mit dabei. Darauf folgt die schöne Ballade "A Lost Child", das von einer Harfe, einer Flöte und einer Akustikgitarre musikalisch untermalt und von Inoue gesanglich begleitet wird. "The Path of Wind Instrumental" nimmt einen dann wieder mit in die magischen, spannenden und entspannenden Klangwelten von "My Neighbour Totoro". Die verwendeten Instrumente und der Synthesizer verleihen den bereits bekannten Themen eine neue zauberhafte Komponente und laden zum Träumen ein. Weiterhin geheimnisvoll, jedoch mit einem gelegentlichen Einfall von Spannung erklingt "A Soaking Wet Monster".
Der "Flug im Mondlicht" ist ein schnellerer Titel, dennoch atmosphärisch, zauberhaft, abwechslungsreich und stimmig orchestriert mit all den Synthesizern, Trommeln, Streichern und Holz- und Blechbläsern. "Mei is Missing" ist wiederum deutlich trauriger. Verantwortlich dafür sind die sehr helle Flöte, die melancholische Harfe, das langsame Tempo sowie der immer dramatischer werdende Grundeindruck. Je weiter der Titel voranschreitet umso verzweifelter scheint er zu werden. Wesentlich verspielter, hoffnungsvoller und lebhafter kommt die Reise im "Cat Bus" daher. Die hellen Klavierakkorde wechseln sich mit melodischen Streichern und Blechbläsern ab. "I'm So Glad" begrüßt einen dann erneut mit dem anfänglich lebhaften Thema, macht dann aber bewegenderen Streichermelodien platz und bringt die beiden Schwestern so auch musikalisch wieder zusammen. "My Neighbour Totoro Ending Theme" offeriert noch einmal das bekannte Einstiegsthema mit dem Gesang von Inoue Azumi, hier jedoch deutlich poppiger. Bei dem Abschlusstrack des Soundtracks handelt es sich um eine Alternativversion von "Hey Let's Go -with Chorus-" bei der noch ein Kinderchor mitsingt.
Fazit: Hisaishi Joes Kompositionen zu "Tonari no Totoro", wie der Film im Original heißt, erweisen sich als ebenso magisch und familienfreundlich wie der Film für den er sie geschrieben hat. Der Soundtrack ist trotz häufiger Themenwiederholungen abwechslungsreich und zauberhaft. Er lädt auf jeden Fall zum wiederholten Hören ein. Kurzum mit der Europressung des Soundtracks kann man bei einem Preis von knapp 15 Euro nicht viel falsch machen und bekommt als Sahnehäubchen noch ein paar nette Extras geboten.