Satsuki live in Essen

Seit der Trennung von RENTRER EN SOI und dem Beginn von Satsukis Solokarriere sind mittlerweile fünf Jahre vergangen. Seitdem hat der Künstler mehrere Europa-Tourneen hinter sich und konnte noch mehr Leute von seinen Gesangskünsten überzeugen. Auf seiner aktuellen ~ARTEMIS is Calling~EURelease Party~-Tour, machte Satsuki für eine exklusive Deutschland-Show Halt in Essen. Auf ein paar Konzerten der Tour erhielt Satsuki Unterstützung durch SANA, welcher gerade erst eine erfolgreiche Amerika-Tour hinter sich hatte.

Das Event begann für uns um 16 Uhr, als wir uns vor dem LOCA 71, dem Veranstaltungsort, zu den bereits wartenden Fans gesellten. Einige von ihnen hatten sich sogar bereits um 8 Uhr morgens vor der Bar eingefunden, um ihren großen Liebling als Erstes begrüßen zu können. Aus diesem Plan ist leider nichts geworden, da sich Satsuki und sein Team verspäteten und bis kurz vor dem Konzert große Zeitnot herrschte. Selbst das geplante Interview konnte nur mit einer großen Verspätung durchgeführt werden, da zu allem Überfluss der Soundcheck nur schleppend voran ging.

Getroffen von der längeren Wartezeit kamen wir ins Gespräch mit einigen Fans und waren erstaunt, mit welchem Herzblut diese bei der Sache waren. Nicht nur kamen die meisten Fans aus allen Teilen Deutschlands angereist, sondern sie organisierten auch noch Fangeschenke für Satsuki und SANA, wie zum Beispiel Fotobücher oder sogar eigene Zeichnungen mit Unterschriften der Fans.

Mit einer halben Stunde Verspätung wurden wir in die Bar gelassen, um die Interviews mit den beiden Künstlern zu halten. Diese sind dank des freundlichen Managements und den Künstlern selbst sehr locker und vielversprechend verlaufen. Was Satsuki zu seiner neusten Single zu sagen hat, erfahrt ihr hier, wie SANA sein Amerika-Debüt gefallen hat, könnt ihr hier nachlesen.

Um 18 Uhr, direkt im Anschluss an die Interviews, begann der Einlass für Mitglieder von Satsukis Fanclub. Die liebevoll als "Feathers" bezeichneten Fans konnten nun Satsuki ganz intim treffen, können sich in dieser einen Stunde vor dem regulären Einlass entspannt mit Satsuki zu unterhalten, ihm Geschenke zu überreichen und Fotos zu machen. Es wurde viel gelacht, Fans und Musiker hatten ihren Spaß. Zumindest so lange, bis die Stunde rum war und Satsuki zurück ins Backstage huschte.

Kurz darauf erfolgte der reguläre Einlass, der zügig vonstatten ging, da die meisten Fans Mitglieder im Fanclub und somit schon im Club waren. In der gemütlichen Location entwickelte sich schnell eine sehr familiäre Atmosphäre und es wurde deutlich, wie respektvoll die Fans sowohl im Umgang untereinander und als auch mit den Künstlern waren. Ein Umstand, den man leider nach wie vor in Europa besonders betonen kann, da es in manchen Fandoms noch immer schwarze Schafe gibt.

Pünktlich um 20 Uhr wurde es in der Bar dunkel und der erste Act des Abends, SANA, begab sich auf die Bühne. Leider konnte uns SANAs Auftritt nicht überzeugen. Anfangs war das Mikro viel zu leise und es dauerte noch zwei weitere Song, bis dieses Problem behoben war. Desweiteren verließ sich SANA leider sehr auf sein Playback, sowohl was die Musik als auch was den Gesang anbelangte. Schade, denn sicherlich hätte er mehr zu bieten gehabt. Auch mit Voranschreiten seiner Show besserte sich der Gesamteindruck nicht und so ließ uns der Auftritt – obwohl er atmosphärisch durch die Lichttechnik untermalt wurde – etwas enttäuscht zurück. Seine Fans ließen sich allerdings nicht beirren und schafften es, auch uns mit ihrem unablässigen Klatschen und dem begeisterten Mitsingen mitzureißen. Vor allem drei männliche Fans am Rand der Bühne waren schon von SANA so begeistert, dass sie den gesamten Auftritt über mitgrölten und wild tanzten und headbangten. SANA spielte unterdessen sein Set fertig und verabschiedete sich, um für den Mainact Platz zu machen. Zusammenfassend kann man sagen, dass er sein Gesangstalent bei seinen besseren Songs gut unter Beweis stellen konnte, lediglich die Umstände waren aufgrund des straffen Zeitplans und technischer Probleme auf der Bühne leider nicht optimal.

Es war Zeit für den Hauptteil des Abends und unter viel Applaus trat Satsuki ins Scheinwerferlicht. Und schon beim ersten Song, "ROMANCE", nutzte der Musiker die komplette Bühne voll und ganz aus, die Fans vorne feierten ihn mehr und unsere Lieblings-Jungs grölten und tanzten heftiger. Zwar gab es bei Satsuki noch mehr Playback, als bei seinem Vorgänger, durch seine Routine sah die gesamte Show allerdings um einiges professioneller aus. Ungewöhnlich fanden wir es trotzdem, dass sich einige Fans nach ganz hinten in die Bar verzogen hatten und bis kurz vor Ende nicht so wirklich Stimmung bei ihnen aufkam. SANA konnte man während des gesamten Auftrittes immer wieder weiter hinten in der Bar beobachten, wie er sich Teile von Satsukis Show ansah. Gleichzeitig fragten wir uns allerdings, weshalb SANA nicht mit auf der Bühne war. Er als "Support" an der Gitarre für Sastuki, das hätte den Fans sicherlich gefallen und die Show um einiges actionreicher gemacht.

Der zweite Song, "ARTEMIS", war der Titeltrack seiner neuen Single. Die Spannung stieg und einige Fans freuten sich, endlich ein neues Lied von ihm live hören zu können. Direkt danach folgte der zweite Track "Lily" von seiner neuen Single. In einem kurzen MC ließ er es sich natürlich nicht nehmen, ordentlich Werbung für die Single zu machen. Diese ist nämlich auf 100 Stück limitiert und war physikalisch nur auf dieser Release-Tour zu erwerben. Die nächsten Songs des Abends waren "Pray for the sun" und "After Glow", mit welchen die Stimmung und die Hitze in der Bar immer weiter stieg.

Es folgte der dritte und letzte Song seiner neuen Single, "SELENE", welcher mit einer meiner persönlichen Highlights des Abends war. Live geht der Song schön nach vorne und macht ordentlich Stimmung, dem Publikum hat der Song offensichtlich auch gefallen. Natürlich wurde auch nach diesem überzeugenden Song noch einmal kräftig Werbung für die Single gemacht.

Seinen nächsten Song "YOU" kündigte Satsuki als ruhigeren Song an, der an dieser Stelle perfekt in sein Set passte. Ideal, um etwas runter zu kommen und vor dem großen Finale noch einmal Atmosphäre aufzubauen. Der Song lief aus und Satsuki kündigte an, dass nun die letzten drei Song gespielt werden würden.

Direkt das nächste Lied, "FATE", war vermutlich der beste Song des Abends. Die Stimmung erreichte ihren absoluten Höhepunkt und alle Fans sangen den Chorus laut mit. Besonders die weiblichen Fans freuten sich, als Satsuki immer intimer wurde und mehr Haut zeigte. Überraschenderweise begann Satsuki als Antwort auf die drei Headbanger am Bühnenrand, ebenfalls laut in seinem MC zu grölen. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass das Gegröle die weiblichen Fans schon seit Konzertstart stören würde, aber auch diese stimmten nun mit ein.

Die letzten beiden Songs, "MALACHITE" und "NVN" boten, zumindest für Außenseiter, Situationskomik vom Feinsten. Aber im positiven Sinne! Dieser Anblick, als Satsuki sich immer weiter entblößte und die Stimmung immer ausgelassener und intimer wurde, und daneben die drei Jungs, die währenddessen immer heftiger geheadbangt haben, das war einfach verdammt abstrus. Vor allem der letzte Song haute noch einmal so richtig rein. Satsuki growlte viele Passagen und die Fans flippten total aus, als er letzten Endes komplett oberkörperfrei auf der Bühne stand. Satsuki hatte wirklich noch einmal alles gegeben, bevor er runter von der Bühne ging, zurück ins Backstage.

Die lauten Encore-Rufe ließen nicht lange auf sich warten, relativ schnell jedoch kam Gloria, die Managerin von Satsuki auf die Bühne und verkündete, dass es aufgrund des knappen Zeitplans kein Encore geben könnte. Allerdings lieferte sie die Krönung des Events, als sie auch noch begann, auf der Bühne zu growlen.

Nach dem Konzert konnte man natürlich noch Merchandise der beiden Sänger erwerben, das sich die Fans noch signieren lassen konnten. Viele Leute blieben nach dem Konzert noch in der Bar, um zusammen etwas zu trinken und sich gemütlich über den Auftritt zu unterhalten. Geflasht von den Erlebnissen der letzten Stunde, traten wir unseren Gang zum Hauptbahnhof jedoch schon relativ früh an und waren uns einig, dass dies eins der verrücktesten Konzerte war, die wir jemals besucht hatten.

Das Resümee des Konzerts fällt insgesamt positiv aus. Trotz einiger technischen Probleme und SANAs Auftakt, der uns nicht zufriedengestellt hat, hat das Konzert seinen Zweck gut erfüllt: Ein intimes Zusammentreffen von Satsuki und seinen Fans. Für diese war dieser Abend die perfekte Möglichkeit, ihren Liebling genauer kennenzulernen und eine schöne Zeit mit ihm zu verbringen, zu einem angemessenen Ticketpreis. Alles in allem kann man dieses Konzert als erstes Konzert von Too Wild hier in Deutschland durchaus als gelungen bezeichnen.


Setlist:
01. ROMANCE
02. ARTEMIS
03. Lily
04. Pray for the sun
05. After Glow
06. SELENE
07. YOU
08. FATE
09. MALACHITE
10. NVN