Künstler: kenllre/kinarura
Titel: MASK
Typ: Demotape
Release: April 2002
Stil: Rock
Bewertung: 3
Tracklist:
A-Seite: 1. migoroshi kyoushitsu
2. tabekko doubutsu
B-Seite: Bonus Track
Das Demotape an sich ist eine Augenweide, wenn man es so nennen darf. Was zu aller erst auffällt, ist das das Demotape komplett, sprich Hülle und Kassette, in blau gehalten wurde. Hinzu kommt das edle Cover. Das einzige Manko ist, das man die Texte einfach auf ein beiliegendes Stück Papier gedruckt hat, anstatt es ins Booklet zu integrieren. Aber das nur so am Rande, denn für ein Demotape ist es trotzdem fast zu gut gemacht. Sprich kein Demotape im eigentlichen Sinne, sondern eine für die Band günstig geratene Single. Für den Fan ein edles Sammlerstück, da nur 500 Kopien von der Zweitpressung existieren.
Da ich die Band vorher noch nicht gehört hatte und mich auch sonst nicht viel mit dieser auseinander gesetzt habe, kann ich versichern, das keine unterschwelligen Sym- oder Antipathien in die Bewertung einfließen.
Den Anfang des ersten Songs macht ein eher unauffälliges Intro, gefolgt vom verzerrten Gesang des Frontmannes. Der Gesang beeindruckt definitiv nicht, da es vor allem durch die Verzerrung jegliche Eigenart vermissen lässt. Die erste Strophe ist ein viel zu typisches VK-Lied, was man definitiv zu oft gehört hat. Der Refrain bietet noch weniger neues, denn auch zwischen den Gesang eingeworfene Phrasen mit tieferer Stimme kennt man nur zu gut. Nach kurzem Gitarrenspiel laufen Strophe und Refrain fast genau wie vorher ab.
Der Unterschied besteht einzig darin, das im Letzteren anstatt der Phrasen Schmerzensschreie eingefügt wurden. Wieder nichts Neues. Die Überleitung zur dritten Strophe, zugegeben für 08/15 VK eine bereits mindestens eine Strophe über dem Maximum, bildet ein Instrumental Solo, das irgendwie an slawische Polka erinnert und dennoch das erste Mal, das das Lied interessant wird. Die dritte Strophe ist definitiv nicht erwähnenswert und selbst der aggressivere Abspann bietet nicht viel mehr als Durchschnittskost.
Das Intro von tabekko doubutsu erinnert ein wenig an Aioria, was einen ünach dem absolut nichtssagenden ersten Lied überrascht. Der Gesang, der nach einer Weile einsetzt, klingt ein wenig monoton fügt sich aber perfekt an das Spiel des etwas Richtung Orgel verzerrten Pianos. Obwohl die Stimme wieder minimal verzerrt wirkt, erkennt man ein paar ihrer Eigenarten, aber auch ein paar Schwächen bei hohen Tönen. Bis zur Mitte ungefähr bleibt es bei der hin zum Goth-Rock gewandten Halb-Ballade, dann jedoch schaltet die Band einen Gang hoch und landet, zumindest gesanglich bei Lied eins. Dafür überzeugt dieses Mal wenigstens die Musik, die zumindest kurz Rock der härteren Gangart spielt, bei dem sich vor allem der Drummer hervorhebt. Dann folgt noch mal der Balladenähnliche Teil, der sich nur durch geringfügige Veränderungen vom Anfang unterscheidet.
Die ungenannte B-Seite beginnt relativ vielversprechend mit etwas düsterem Atmosphärenaufbau und erinnert ein wenig an The end of eternity von BAISER. Aus dem gediegenen Gothik-Rock steigert sich die Band zu einem seltsamen Mix aus verzerrtem Gesang, Industrial und eingeworfenen Maschinengewehrsalven. Wieder einmal ist es aber die viel zu sehr manipulierte Stimme, die jegliche Originalität missen und das Lied wieder ins Masse des Durchschnittes fallen lässt.
In der Gesamtwertung kann man dem Demotape aus musikalischer Sicht gerade mal 2 von 10 Punkten geben, für den Versuch aus dem Mittelmaß auszubrechen. Einen weiteren Punkt kann man dem Quartett gutschreiben, weil es ihr aller erstes Release war. Ansonsten taugt das Demotape nur als Sammlerstück, das aber beeinflusst die Bewertung freilich gar nicht.