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Jahresrückblick 2006 (Teil 2 von 3)

02/01/2007 2007-01-02 12:00:00 KoME Autor: yoosh + curi

Jahresrückblick 2006 (Teil 2 von 3)

Zwei weitere Kommentare zum vergangenen Jahr, diesmal von yoosh und curi


© JaME
Yoosh

2006 brachte musikalisch viel gutes und auch schlechtes, viele altbekannte aber auch ein paar neue Künstler, viele hörenswerte Alben, viele (für VK Fans sicherlich) sehenswerte Konzerte, nicht nur in Japan, sondern auch in unseren Breitengeraden. Und endlich wurden nicht mehr nur Berlin oder München, sondern auch einige andere Regionen Deutschlands beglückt. Insgesamt war es also ein hervorragendes Jahr. Zeit für einen kleinen Rückblick meinerseits.

Meine Künstlerin des Jahres steht außer Konkurrenz: Anna Tsuchiya ist nicht nur unglaublich Sexy, sie hat als Musikerin, Schauspielerin und Mutter auch das gewisse etwas gegenüber ihren Kolleginnen. Vor allem ihre raue, kraftvolle Stimme ist nicht alltäglich bei japanischen Sängerinnen und verleiht ihrer durch viele Künstler inspirierten Rockmusik ein ganz besonderes Element. Und weil diese Musik in meinen Augen so grandios ist, liefert sie mit "Strip Me" auch mein Album des Jahres, doch dazu später mehr. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen das Duo Kobukuro, das erst kürzlich eine Single Collection auf die Menschheit losließ und somit einen guten Einstieg in das Schaffen dieser großartigen Band liefert, sowie Kamiki Aya, die dieses Jahr ihren Durchbruch mit "Pierrot" schaffte. Dieser wurde von zwei der bekanntesten Musiker Japans geschrieben - Koshi Inaba und Tak Matsumoto, die ja bekanntlich die Gesichter von B'z sind.

Gute Überleitung: zu dem bereits erwähnten "Strip Me" gesellt sich in meiner Album-Liste das neue Werk von B'z, namentlich "Monster". Zurück zur Survive-Ära und gleichzeitig modern geblieben – Respekt. So rockt man und macht die "Früher-war-alles-besser"-Fraktion glücklich. Vervollständigt wird meine List durch die MUCCsche "Cover Parade", ein Werk, auf das wohl jeder Fan lange gewartet hat. MUCC covern ja oft Klassiker der japanischen Musik auf (japanischen) Lives, aber das diese irgendwann auf CD veröffentlicht werden blieb lange Zeit (m)ein Traum. Und obwohl es überwiegend Songs der 70er, 80er und frühen 90er sind: Dank des MUCC-Sounds taugt es zum moshen allemal.

In ein ordentliches Jahresranking gehören natürlich auch Singles. #1 geht (wiedermal) an Anna Tsuchiya, die mit "Slap that naughty body" sozusagen einen Porno auf CD gepresst hat. Fanboy-Attacken erspare ich den Lesern an dieser Stelle... Auf Platz Zwei steht in meinem Ranking ayaka, eine Newcomerin, die mit "Melody ~Sounds Real~" ihre zweite Single veröffentlichte. Zugegeben: die Live-Versionen überzeugen um einiges mehr, trotzdem sollte jeder mal reinhören, der guter Popmusik nicht abgeneigt ist. Unerwartet aber zurecht landen Tokio mit "Sorafune" (dem Ending zum Dorama "My Boss My Hero") auf #3. Irgendwie lieferte sich diese Single einen erbitterten Zweikampf mit der Vorgänger-Single "Mr.Travelling Man". Vielleicht gab letztendlich das Dorama den Ausschlag...

Was die Songs des Jahres angeht, taucht nur ein neuer Name auf #3 auf: "We Go!!" von einer jungen Skapunk Band namens Gollbetty. Musikalisch ist das Stück und die Band in die Ecke von Shaka Labbits zu stellen, die Sängerin hat aber nicht so eine anstrengende Stimme und macht das ganze damit um einiges erträglicher (nichts abwertendes gegenüber Shaka Labbits, die sind trotzdem toll). Platz #1 teilen sich B'z und Kamiki Aya in ihren Versionen von "Pierrot". Ich glaube ich habe noch nie einen Song so oft in einem Jahr gehört wie diesen. Und ich finde ihn immer noch klasse. Platz #2 geht an MUCC mit dem Cover von "Nagoriyuki" (zu finden auf der bereits erwähnten Cover Parade).

Kommen wir zu den Newcomern 2006. Für mich war das Jahr überwiegend von Punk und Pop geprägt, daher geht #1 meiner Liste an die eben genannte Punkband Gollbetty. Platz #2 sackt ein Act ein, der auf den Namen Riddle hört, irgendwo grob zwischen Emo und Punk einzusiedeln ist (ja, die "Emos" werden jetzt meckern...) und zwar nichts besonders neues machen, dafür aber frisch und unverbraucht klingt. Den dritten Platz bekommt ayaka, die dieses Jahr übrigens den Verkaufsrekord für weibliche Newcomer brach (welcher aber später von Sawajiri Erika also known as Kaoru Amane mit ihrer Single zum Drama "Taiyou no uta" nochmal übertroffen wurde).

Kommen wir nun zu meinen persönlichen Überraschungen des Jahres: Miyavi lernt singen (seine Single "Kekkonshiki no uta" gefiel mir tatsächlich sehr gut und fand des öfteren seinen Weg auf meinen MP3 Player), der Hype um NANA nimmt immer noch kein Ende (wen die alles verpflichten konnten ist erstaunlich - Nakashima Mika, Anna Tsuchiya, Olivia und Ito Yuna sind ja nicht irgendwelche Musikerinnen) und zu guter letzt die musikalische Entwicklung von MUCC. Wirklich grandios, dass sie nicht stehen bleiben und neues ausprobieren. Wie man auch zu den neueren Singles stehen mag: das verdient Respekt.

Abschliessend noch die Enttäuschungen des Jahres! Diese beginnt bei dem aktuellen Album der Sex Machineguns, das zwar, wie alle ihre Werke, technisch hervorragend ist, aber im Grunde klingt wie alles, was sie zuvor gemacht haben. Eine kreative Schaffenspause (sofern es bei dieser bleibt) tut den Jungs sicher gut. Des weiteren war ich davon enttäuscht, das es nach wie vor keine besonders große Abwechslung bei der Bandauswahl deutscher Labels gibt. Dementsprechend werde ich weiter darauf hoffen müssen, das irgendwann doch einmal Bands (ausser MUCC) nach Deutschland kommen, die mich auch interessieren. Oder ich richte mir eine Zweitwohnung in Paris ein.
Der letzte Punkt ist ausnahmsweise nicht musikalischer Natur sondern handelt von all den Menschen, die unsere News, Interviews, Biographien etc. kopieren und als ihre eigen ausgeben. Ein einfacher Link auf unsere Homepage tut es doch auch, wozu extra Threads in eigenen Foren/Entries in LJs anlegen, wenn es eine einfache Verknüpfung auch tun würde? Über Copyright Verletzungen denkt niemand nach, über die Arbeit, die wir in unsere Homepage stecken sowieso nicht und manchmal, ja manchmal denken sich einige bestimmt, dass wir sowas in den Wirren des Internets nicht mitbekommen. Aber wir finden alles!

Das ganze nochmal übersichtlich als Liste

Künstler des Jahres
1) Anna Tsuchiya
2) Kobukuro
3) Kamiki Aya

Album des Jahres
1) Anna Tsuchiya – Strip Me
2) B'z – Monster
3) MUCC – Cover Parade

Single des Jahres
1) Anna Tsuchiya – Slap that naughty body
2) ayaka – Melody ~Sounds Real~
3) Tokio - Sorafune

Song des Jahres
1) B'z/Kamiki Aya – Pierrot
2) MUCC – Nagoriyuki
3) Gollbetty – We Go

"Newcomer"/Entdeckung des Jahres
1) Gollbetty
2) Riddle
3) ayaka

Überraschung des Jahres
1) Miyavis stimmliche Entwicklung
2) Der Hype um NANA
3) Die musikalische Entwicklung von MUCC

"Enttäuschung" des Jahres
1) Sex Machineguns aktuelles Album
2) Konzert/Band-angebot in Deutschland
3) Schamloser Textraub


curi
Meine Güte, 2006 hatte es in sich, da weiß man gar nicht, was man zuerst schreiben soll. Ich fang mal mit den Schattenseiten an, damit man sich zu den schönen Dingen vorarbeiten kann.

Was sich die Sex Machineguns wieder mal geleistet haben war nicht gerade hübsch. „Made in the USA“ war meiner Meinung nach keine tolle Platte, da kann man eigentlich froh sein, dass sie sich eine erneute Pause gesucht haben. Probiert’s in ein paar Jahren noch mal, vielleicht ist eure Kreativität dann wieder da? Von creature creature hatte ich auch mehr erwartet. Morrie röhrt, Tetsu am Bass und Herr Kojima Minoru ( Mad Capsule Markets!) an der Gitarre – so ein Line-Up muss doch einfach was bombiges produzieren. „Light & Lust“ hatte dann aber dann doch nicht das Potential, dass die Singles ansatzweise versprachen – schade!

Ich als Fan hab J und vor allem Buck-Tick in diesem Jahr vermisst. Je eine Single, was soll das denn? Onose hat dann zwar mit zwei tollen Doku-DVDs vertröstet, von den alten Herren bekam man eine PV DVD zugesteckt, na wunderbar. Zwar schön, dass Imai anscheinend sehr aktiv war und mit lucy ein zweites Album auf den Markt geworfen hat, aber so prickelnd war’s nicht. Auf geht’s!

Für mich persönlich war in Sachen Konzerte auch nicht grade viel los. Einige Sachen bei denen ich mir gedacht habe „Wenn ich in der Stadt wohnen würde und die Tickets zehn-fünfzehn Euro billiger wären, wäre ich gerne hin“, aber nichts was mich wirklich vom Hocker gerissen hat. (wo waren Electric eel shock eigentlich?!) Und dann darf man sich noch von Amerika sagen lassen „Ätschbätsch, wir haben Ellegarden!“ – na vielen Dank auch!

Nun aber zu den erfreulichen Veröffentlichungen des Jahres 2006!

Zuerst hat es mich gefreut, dass Mr. Lloyd mit FAKE? auch ohne Inoran gut klar kommt. Die zwei diesjährigen Alben haben mal andere Seiten der Band gezeigt, was vielleicht nicht jedem Fan der ersten Stunde gefallen hat. Meiner Meinung nach ist diese Entwicklung aber verdammt gut (außerdem mag ich Eric Zay, hehe). Inoran selbst hat nach so langer Zeit endlich, endlich auch wieder ein neues Album herausgerückt. Masterpiece, definitiv. „Fragment“ kann es für mich persönlich nicht ganz einholen, aber damit ist „photograph“ in der Rangliste auch nur knapp hinter dem Vorgänger. Das neu aufgenommene „Sou“ hat mich besonders gefreut, aber lassen wir mal die endlosen Lobeshymnen und Erklärungen, warum gerade Inoran bei meinen Künstlern des Jahres steht.

Umgehaun hat mich „You Are There“ von Mono. Gut eine Stunde post-rock’sches Klangerlebnis pur und kein lästiger Gesang im Weg. Ja, das hat mir nicht gerade gefallen, dass ich die in diesem Jahr nicht live sehen konnte, also hoffe ich mal, dass sie Deutschland 2007 noch einmal ansteuern.

Newstechnisch hat man wenig von ex. Siam Shade Sänger Hideki gehört und für nicht-japanische Fans ist die Strategie mit dem „ich veröffentliche jetzt mal eine Single pro Monat“ auch nicht gerade toll gewesen. Hätte man das Ganze nicht auch auf zwei (wahrscheinlich richtig gute) Alben packen können? Was die Stilrichtungen angeht waren seine Singles nämlich toll. Man hatte Balladen (triefend wie eh und je), man hatte Rock, man hatte Screamo Ansätze. Hideki, ich hoffe du lernst draus.

10-FEET haben 2006 auch ordentlich gerockt. „Lion“ hat mich dazu gebracht, mich näher mit ihnen zu beschäftigen, „6-feat“ war ein gutes Album und spätestens bei „Twister“ war’s dann um mich geschehen („Just A False, Just a Hole“!!). So hat mir dann guter Crossover-Rock meinen Sommer versüßt, Ende der Geschichte.

Zu guter Letzt möchte ich mich noch zu Ellegarden äußern, die in unseren Breitengraden in diesem Jahr ja endlich mal mehr Anerkennung gefunden haben. Auch die USA hat gemerkt, dass die Band verdammt gut ist und das zu Recht. Irgendwie klingen die Alben ähnlich, aber dann doch wieder nicht und... ach was soll’s, es rockt und zwar richtig. Ich weiß nicht, wie oft ich mittlerweile „Salamander“ und „Alternative Plans“ laufen hatte, aber noch haben sich die Songs nicht tot hören lassen. Tolle Live DVD übrigens.

Viele Bands haben sich 2006 getrennt (wobei ich sagen muss, dass mir davon gerade keine einfällt, die ich schmerzlich vermissen werde), aber genauso viele Leute sind plötzlich wie Pilze aus dem Boden geschossen.
Wo sind zum Beispiel die Shazna Anhänger, wenn man sie mal braucht, hm? Und jetzt sagt mir bitte keiner, dass das untergegangen ist, da Izam nicht mehr wie ein Mädchen angezogen ist (weiblich auszusehen schafft er immer noch ganz gut). Jetzt brauchen wir 2007 nur noch ein paar ordentliche Veröffentlichungen und dann kommt das in die nächste Jahresliste.

Wer TMGE mochte und mit Rosso nicht viel anfangen konnte, könnte sich nun über The Birthday freuen. Die klingen dank Sänger nämlich fast genauso, nur der Schwung dahinter fehlt ein wenig. Da ich letztens eine lange TMGE Phase geschoben habe, gehören die auch irgendwie zu meinen Entdeckungen des Jahres. „KIKI The Pixy“ war eine verdammt gute Single, die man sich anhören sollte. Apropos gute Single, RIZE sind wieder da! (damit es auch der Letzte mitbekommt) Ich glaube, ich hab in keinem Jahr so oft „Why I’m Me“ gehört, wie in diesem, dabei kam „Pink Spider“ erst im November raus. Für 2007 ein oder zwei richtig krachende Alben, bitte!

TMRevolution ist auch jemand, den man nicht vergessen sollte. Ob man die Art Pop mag oder nicht, 10 Jahre Erfolg muss man erst mal nachmachen. Angetan hat es mir auch sein derzeitiges Projekt abingdon boys school - wer diverse Sampler zu Nana oder Death Note kennt (die übrigens richtig gut sind!), der dürfte schon einmal über den Namen gestolpert sein. Erwähnt werden sollte vielleicht auch, dass das keine Takanori Ein-Mann-Geschichte ist. Da hat er sich verdammt gute Bandmitglieder und Supportleute gesucht, die ihn teilweise schon Solo unterstütz haben. Geht in die rockige Richtung – ich mag’s auf jeden Fall, mal sehen was draus wird.

Bombig war auch die Nachricht von D’ERLANGER, die sich wieder zusammengetan haben und 2007 am Start sind. Vielleicht mag’s nicht jeder, aber wer noch Anhänger älterer Bands ist, der wird sich gefreut haben wie ein Schnitzel. Jetzt müssen sie mit den neuen Songs ihrem Namen nur noch gerecht werden! Mehr Aufruhr hat dann schon die lustige Kombination Sugizo + Yoshiki + Gackt gemacht. Was kommt raus? Triefende Balladen, richtig guter Rock, Ego-Kämpfe auf der Bühne...? Die Spekulationen nehmen irgendwie kein Ende, aber egal ob das Resultat gut oder schlecht ist, allein weil so viel drüber geredet wird werden die drei richtig viel Geld machen, hähä. Viel Spaß wünsche ich schon mal und holt euch noch ein paar gute Musiker dazu, damit es sich auch lohnt.

Künstler des Jahres:
1. 10-FEET
2. INORAN
3. Ellegarden

Album des Jahres:
1. MONO – you are there
2. INORAN - photograph
3. V.A. - The songs for DEATH NOTE the movie ~the Last name TRIBUTE~

Single des Jahres:
1. RIZE – Pink Spider
2. Ellegarden - Salamander
3. The Birthday – KIKI The Pixy

„Enttäuschung“ des Jahres:
1. creature creature
2. Sex Machineguns
3. zu wenig Leckerbissen in Deutschland

Überraschung des Jahres:
1. D’ERLANGER
2. Shazna
3. Yoshiki + Gackt + Sugizo

„Newcomer“ / Entdeckungen des Jahres:
1. Hideki und sein Solopotential
2. Angela Aki (Majordebüt 2006)
3. abingdon boys school
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Jahresrückblick 2006

Jahresrückblick 2006 (Teil 3 von 3) © JaME

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Jahresrückblick 2006 (Teil 3 von 3)

Zu guter Letzt das Jahr 2006 in Reviews von Finja und Geisha.

Jahresrückblick 2006 (Teil 1 von 3) © JaME

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Jahresrückblick 2006 (Teil 1 von 3)

Das Jahr 2006 war in jeder Hinsicht ereignisreich, wenn man die japanische Musikszene betrachtet. Hier das Ganze mal aus der Sicht des deutschen JaME Teams, genauer gesagt YURA-sama und finix.

Jahresrückblick 2006 (Teil 2 von 3) © JaME

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Jahresrückblick 2006 (Teil 2 von 3)

Zwei weitere Kommentare zum vergangenen Jahr, diesmal von yoosh und curi

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