LiN Clovers US Debüt Live

LiN CLOVERs US Debüt sollte am Nachmittag des 7. April im Washington State Convention Center stattfinden. Da das Konzert bei der 10. jährlichen Sakura-Con gespielt wurde, fand man in der Warteschlange nicht nur die typischen Jrock und Jpop Fans, sondern auch einige Cosplayer.

Als man die Konzerthalle im 6. Stock betrat, fragte man sich, ob eine Indieband aus Japan bei ihrem ersten Besuch wohl eine so große Halle füllen könnte. Nachdem aber die Menge an Shinigami, Sephirots und Lolitas langsam aber sicher hereinkamen, schien die Halle doch nicht mehr so groß, wie man es auf den ersten Blick vermutet hatte. Es kamen immer mehr Menschen, bis die erwartete 3000er Marke überschritten war und gut 3500 Leute dicht an dicht in dem Raum standen.

Die Menge war bereit für eine atemberaubende Show und LiN CLOVER waren glücklicherweise dazu bereit, ihnen das auch zu geben. Die Band kam auf die Bühne und das Publikum war schon in Hysterie verfallen. Sie eröffneten das Konzert mit „rinkaiten“, ihre Energie war sofort ansteckend. Nao hüpfte im Takt zur Musik während YuRi dazu tanzte und sich mit der Menge zusammen hin und her wiegte.

Die Gruppe schien sofort einen Draht zum Publikum zu haben und während „miracle“ und „empty“ bewegten sie sich, sprangen und klatschten, als wären sie alle schon alteingesessene Fans. Die ganze Show hindurch gab Ren der Menge Handzeichen, YuRi sang und gestikulierte, als würde sie für jeden einzelnen Zuschauer singen, was alle noch scheinbar noch näher an LiN CLOVER heranbrachte.

YuRi gab außerdem eine kleine MC Runde. Sie erzählte, dass sie Englisch lernen würde und sagte dem Publikum, wie froh die ganze Band darüber war, in den Staaten auftreten zu können. Sie schienen alle ganz entspannt auf der Bühne zu sein, locker gekleidet in T-Shirts un Sweatshirts, kein Anzeichen von Nervosität darüber, dass sie zum ersten mal vor einem nicht-japanischen Publikum spielten.

Das nächste Lied war „risou decibel“, bei dem Nao, der zuvor ganz in der Musik aufgegangen zu sein schien, von seiner Gitarre aufsah und zu den Zuschauern hin sang. „Iron Will“ folgte und heizte die Menge an, die sprang und mitsang.

Einige Highlights der Show waren bei „shuon no tokei“ zu sehen, bei dem YuRi auf der Bühne tänzelte, hüpfte, sprang und herumrannte und dabei den Mikrophonständer mitnahm. Dem Publikum schien schein ihr wilder Tanz so gut zu gefallen, dass der Boden anfing zu vibrieren. Alle Ren-Fans kamen an dem Tag auch auf ihre Kosten, als der seine Hüften bewegte und den weiblichen Teil der Menge damit zum kreischen brachte.

Die letzten beiden Lieder des Sets, „saidai no BGM“ und „balance modulator“ wurden, wenn das überhaupt noch möglich war, mit noch mehr Energie und Elan gespielt. Die Menge war mittlerweile so wild, dass der Band zufällige Sätze auf gebrochendem Japanisch zugerufen wurden.

YuRi ist eine außergewöhnliche Sängerin mit einer physikalischen Statur, die der enormen Stimmkraft und ihrer Reichweite Lüge straft. Nao und Ren sind beide gleichsam talentiert, Gitarre und Bass von Anfang an auf Hochtouren. Selbst bei etwas langsameren Songs, wie beispielsweise „empty“, spürte man Energie und Aufregung in der Luft.

Traurigerweise endete das 48minütige Set viel zu früh und aufgrund zeitlicher Beschränkungen war es der Band nicht möglich, eine Zugabe zu geben. Dennoch kann man ohne zu lügen sagen, dass sich LiN CLOVER in weniger als einer Stunde eine ganze Reihe neuer Fans machten.

Alte sowie neue Fans gingen mit der selber Message aus diesem Konzert heraus: LiN CLOVER sind eine atemberaumend energiereiche Band, die voller Talent steckt.


Setlist:
Rinkaiten
miracle
empty
risou decibel
Iron Will
shuon no tokei
saidai no BGM
balance modulator


Danke an LiN CLOVER und JapanFiles.com. Die Fotos wurden von Bow gemacht.