Interview

Interview mit HALICALI während der Japan Expo

19/12/2007 2007-12-19 12:00:00 KoME Autor: Kay und Ayou Übersetzer: Miyobi

Interview mit HALICALI während der Japan Expo

Diese zwei Frauen erwarten nur eins: wieder nach Europa zu kommen!


© JaME
JaME trifft HALICALI freitags auf der Japan Expo. Sie warten stehend auf uns und heißen uns willkommen. Das Interview beginnt in einem guten Ambiente.

Guten Tag, HALICALI!
Yukari: Guten Tag.
Haruka: Guten Tag!

Als HALICALI geschaffen wurde, hatte keine von euch Erfahrungen im Rap-Bereich. Wie lernt man so etwas?
Haruka: Wir haben am Anfang viele Lieder von Rip Slyme und anderen Rap-Gruppen gesungen.
Yukari: Und haben viel mit Karaoke trainiert.

Von wem kam die Idee, eure beiden Namen Haruka und Yukari zu mischen, um daraus HALICALI zu machen?
Yukari: Während einem Treffen mit Rap Slyme, bei dem die Band angetrunken war und einfach zu müde, um uns bei unseren Namen Haruka und Yukari zu nennen. Also haben sie einen Mix daraus gemacht und so entstand HALICALI. [lacht]

Was hat euch dazu gebracht, an dem Casting von Rap Slyme teilzunehmen?
Yukari: Das Poster des Casting war pink und süss. Der Gedanke, den 'femininen Part' von Rap Slyme zu übernehmen war für uns sehr interessant. Auch wenn wir keine Rap-Erfahrungen hatten, tanzten wir bereits zusammen. Also haben wir uns dazu entschieden, einfach mal hinzugehen und zu sehen was daraus wird.

Wart ihr zu diesem Zeitpunk schon Fans von Rap Slyme?
Yukari: Wir waren nicht wirklich Fans dieser Gruppe.
Haruka: Vor dem Casting, wussten wir gar nicht, dass das Casting von ihnen gemacht wurde. Das Poster war eindeutig zu süss dafür. [lacht]

Welche Unterstützung bekommt ihr von Rap Slyme?
Yukari: Rap Slyme kümmert sich um die gesamte Produktion. Sie haben die Gruppe geschaffen und wir die Songs dazu.

Wenn ihr mal verschiedener Meinung seid, habt ihr dann die Möglichkeit zu sagen, dass euch etwas nicht gefällt?
Yukari: Bis jetzt hatten wir diese Situation noch nicht. Wir vertrauen auf die Erfahrungen unserer Senpai.

Bald erscheint euer neues Album, Cyborg Oretachi. Könnt ihr uns etwas dazu sagen?
Haruka: Wir haben die Arbeit zu diesem Album begonnen, ohne eine Idee oder ein klar definiertes Konzept zu haben. Das hatte seine Vorteile, denn so hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Musikgenres auf einem Album zu haben. Dadurch entstand ein wirklich interessantes Werk.

Wie kann man sich das Komponieren und Arrangieren eurer Musik vorstellen?
Yukari: Es kommt auf die Songs oder das Konzept des Albums an. Es ist jedes mal anders. Manchmal möchten wir mal diese Musik, mal diesen Künstler mit einbringen...

Ihr habt während eurer Karriere mit verschiedenen Künstlern wie Rhymester, Fantastic Plastic Machine, POLYSICS, Skaparahorns etc. zusammengearbeitet. Wie seid ihr dazu gekommen?
Haruka: In der Regel ist es so, dass wir die Künstler einfach fragen, ob sie mit uns zusammenarbeiten möchten, oder ob sie einen Song für uns machen wollen.
Yukari: Mit Fantastic Plastic Machine beispielsweise, arbeiten wir bereits seit drei oder vier Jahren zusammen.

Stimmen die Künstler immer sofort zu?
Yukari: Es steckt viel Arbeit der Produzenten darin. Natürlich freuen sich die Gruppen auch mit uns zu arbeiten. Bei VERBAL von m-flo zum Beispiel, haben nicht wir sie kontaktiert, sondern sie sind auf uns zugekommen.

Ihr habt nur einen kurzen 30-minütigen Auftritt auf der Japan Expo. Wird man in Zukunft ein Konzert oder eine Europatour genießen können?
Yukari: Wenn Nachfrage besteht, dann ja, egal wann!
Haruka: Ja!

Wie fühlt ihr euch, nachdem ihr bereits nach eurer ersten Single in den Top 20 der Oricon Charts wart?
Haruka: Einfach nur glücklich!

Habt ihr es gefeiert, in dem ihr euch selbst etwas Spezielles geschenkt habt? [die Mädchen lachen, weil sie sich zu erinnern versuchen]
Haruka: Wir waren zu diesem Zeitpunkt noch Schülerinnen und durften, wie es in Japan üblich ist, noch nicht in die Clubs.
Schade!
Yukari und Haruka: Oh ja! [lachen]
Yukari: Wir konnten unseren Song in diesen Clubs in der Mittagspause hören. Das war schon seltsam.

Einige sind der Meinung, dass ihr für Hip-Hop das darstellt, was Puffy für die Popmusik ist. Wie denkt ihr darüber?
Yukari: Sie sind zwei Frau, so wie wir.
Haruka: Ja, wir haben viele Gemeinsamkeiten.
Yukari: Wir mögen diese Gruppe schon lange, es freut uns, mit ihnen verglichen zu werden.

Was hat euch zu der Entscheidung geführt, eure Songs nur zum Download anzubieten?
Yukari: Das erste Lied, das wir in dieser Art veröffentlicht haben, war ein Weihnachtslied. Diese Songs haben eine Lebensdauer von höchstens einem Monat. Wir haben nicht das Bedürfnis empfunden hierfür ein Cover, etc. zu machen, deshalb haben wir das Lied nur zum Download angeboten.
Haruka: Für ein Land wie Japan, ist es wichtig, Musik zum Download anzubieten. Die Auswirkungen sind komplett anders.
Yukari: Für spezielle Feiertage und Events wie Neujahr und Valentinstag gehen wir immer noch so vor.

Schreckt euch das illegale Downloaden nicht ab?
Manager der Gruppe: Der Download ist nur für Mobiltelefone verfügbar.

Welche Auswirkung hatte euer Wechsel zu einem neuen Label in 2005?
Haruka: Bis auf das Umfeld hat sich nichts geändert.
Yukari: Wir machen immer noch die gleiche Musik, wir bleiben die selben.

Eure Musik-Videos sind immer sehr flippig. Habt ihr eine bestimmte Anekdote zu dem Video It's Party, in dem ihr euch in einem französischen Supermarkt (Anm.: Carrefour) befindet?
Yukari: Danke erstmal!
Haruka: Ja, danke! [lacht]
Yukari: Wir haben ein Carrefour in Tôkyô. Wir hatten uns dazu entschlossen das Video dort zu drehen, als wir erfahren hatten, dass wir nach Paris kommen.

Wie ist das Shooting gelaufen? Hat es euch Vorteile gebracht?
Yukari: Wir hatten viel Spass. Aber wir haben leider nachts gedreht, sodass uns das schon ein wenig frustriert hat und wir eigentlich nichts davon hatten.
Haruka: Auf dem Weg zur Japan Expo, haben wir ein Carrefour gesehen. Anfangs dachten wir, es sei eine winzige Boutique. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es ein riesiges Kaufhaus ist.

Wie kommt ihr dazu, so coole Tänze zu erfinden?
Haruka: Oh ja, cool! [lacht]
Yukari: Wir sprechen uns ab und versuchen die Tänze den Texten anzupassen.
Haruka: Und manchmal fügen wir noch eine witzige Bewegung hinzu.

Was sind eure Hobbies neben der Musik? Eure Nägel fallen unter anderem sehr auf!
Yukari: [zeigt ihre Nägel und schneidet Grimassen, alle fangen an zu lachen] Meine Nägel sind mein Hobby. Wir machen sie, wenn wir mal Zeit dazu haben. Ausserdem fahren wir auch gerne!
[nach dem Interview erklären sie uns, dass sie mehrere Stunden für die Nägel brauchen]

Wie würdet ihr euch gegenseitig mit einem Wort beschreiben?
Yukari: [sich an Haruka wendend] Freiheit.
Haruka: Für Yukari ebenfalls Freiheit.
Yukari: Wir sind beide sehr offen.
Haruka: Wir sagen immer, dass wir beide so frei sind, dass wir keine Freizeit brauchen, so wie hier in Paris! [lacht]

Die Samples, die ihr für eure Songs nutzt sind sehr verschieden. Welche Musikstile würdet ihr gern in Zukunft ausprobieren?
Yukari: Für uns ist es interessant, verschiedene Stile mit Hip-Hop zu mischen, zum Beispiel Samples traditioneller Volksmusik aus Okinawa.

Habt ihr eine bestimmte Message in euren Songs?
Yukari: Nein, nichts bestimmtes. Wir möchten nur, dass alle daran Spass haben uns zu sehen, so wie auch wir euch. Wir versuchen Wortspiele in unsere Lyrics einzubauen.

Ich habe eure französische Videobotschaft auf Nolife gesehen. Ist es nicht schwierig, diese Sprache zu sprechen?
Haruka: [sagt auf Französisch] Difficile!
Man kann auch sagen, dass Japanisch schwierig ist!
Yukari: Nein, Japanisch ist einfach, Französisch nicht! [lacht]
Yuta (Dolmetscher): Sogar ich vergesse ab und zu mal Kanjis.
Yukari: Ich auch! [lacht]
[Yukari und Haruka fragen, ob sie "Guten Tag" und Zeichen in die Kamera machen dürfen]

Was für eine Bedeutung hat das Wort 'Halicalism', welches ihr in dem Song Candy Hearts benutzt? Ist es eine Art zu sein, ein Art zu denken oder etwas anderes?
[Sie denken kurz darüber nach]
Yukari: Es gibt mehrere Bedeutungen. An erster Stelle "Freiheit", deshalb machen wir diese Songs.
Haruka: Es kommt auch einfach aus den Rap-Einlagen in unseren Songs.

Euer Look hat sich oft gerändert. Ist es für euch ein Spiel, euch dauernd zu verändern?
Yukari: Wir haben keine festen Pläne, was die Änderungen unseres Äußeren angeht. Es geschieht einfach so und was noch gut ist, ist, dass wir den gleichen Modegeschmack haben.

Wer entscheidet, welcher Look getragen wird? Haruka oder Yukari?
Haruka: Was ihr in den Videos seht, wird auch durch den Produzenten des Videos beeinflusst. Keine von uns entscheidet, welcher Stil getragen werden muss.

Wollt ihr etwas neues machen?
Haruka: Wir machen ständig etwas neues. Wir haben auf der Japan Expo viele verschiedene Styles und auch Manga-Cosplays gesehen. Als eine einmalige Sache scheint es interessant zu sein, etwas in dieser Richtung zu machen! [lacht]

Was erwartet ihr von der Japan Expo?
Yukari: Es ist unser erster Auftritt ausserhalb von Japan. Das Publikum wird wohl anders reagieren, wir sind schon total gespannt!

Könnt ihr uns erklären was "datsuryoku rap" bedeutet?
Yukari: "datsuryoku" bedeutet etwas Relaxtes, ohne Energie, etwas Flaues. Wir haben diesen Namen nicht ausgesucht, er kam vom Publikum. Wenn wir unsere ersten Songs wieder hören, glauben wir nicht, dass diese besonders ruhige Lieder sind. Wie dem auch sei, solange das Publikum froh ist und unsere Musik mag, sind wir glücklich.

Eine letzte Message?
Yukari und Haruka zusammen: Bonjouuuur! [auf Französisch]
Haruka: Ich heiße Haruka! [auf Französisch]
Yukari: Ich heiße Yukari! [auf Französisch]
Haruka: Wie gehts? [auf Französisch]
Yukari: Unser nächstes Album erscheint bald. Hört es euch an!
Haruka: Bis bald, zu unserem Konzert auf der Japan Expo.

So endet das Interview mit dem sehr offenen und zugänglichen Duo.

JaME bedankt sich bei HALICALI und seinem Team von Epic Records Japan (hier besonders bei Naoki Sekine), sowie bei JMD und natürlich unserem Dolmetscher Yuta.

Photos by Ayou
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Galerie

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