Livebericht zu Y.B in London

Für koreanische Bands ist es schon eine seltene Begebenheit nach Europa zu reisen , noch ungewöhnlicher ist es, dass eine der bekanntesten Bands aus Korea sich dazu entschließt in einem mittelgroßen Club in einer Vorstadt von London aufzutreten. Obwohl Kingston nicht die erste Wahl für einen Auftritt zu sein scheint, hat es definitiv als Schauplatz für YBs Auftritt gedient, da es der Bezirk ist mit dem größten Anteil an Südkoreanern außerhalb von Korea selbst ist.

Viele Fans kamen über den ganzen Tag verteilt schon in den Veranstaltungsort, mit der Hoffnung ihre Idole treffen zu können und wurden nicht enttäuscht. Besonders ein Fan war dem Sänger von Y.B sehr zugeneigt und hatte sein eigenes Banner für den Anlass gemacht. In koreanischer Schrift war Do Hyuns Name in bunter Blasenschrift, begleitet von einem Cartoon DJ darauf zu sehen. Die Reaktion des Sängers schien stillschweigend zufrieden.

Nach zwei fantastischen Opening Acts in Form von TOMIKITA und der londoner Punk Band Steranko (empfohlen, solange die Zuschauer keine Angst haben Teil ihrer Bühnenshow zu werden), betraten Y.B die Bühne und wurden mehr als herzlichst vom Publikum empfangen.

Die Band legte mit Dambaegage agassi los, ein Song der der Show einen positiven Start garantierte. Die Menge war außer sich während des gesamten Auftritts, einige sprangen auf und ab während die anderen beschlossen einfach nur mit zu singen. Direkt im Anschluss folgte Hollywood, einer ihrer ausschließlich englischen Songs. Dieser trug die positive Atmosphäre die den Raum füllte weiter, doch erst bei den ersten Akkorden von It Burns begann das Konzert wirklich.

Das Set ging mit Keun byeomen eopseo weiter, welcher sich als das bekannteste Lied des Sets bisher herausstellte (eine ziemliche Errungenschaft, wenn man die bisherige Reaktion der Menge bedenkt). Meoriapa begann indem Do Hyun schrie "We love Rock 'n' Roll!", ein Gefühl das zu dem Song passte und während des gesamten Auftritts nicht hängen gelassen wurde. In der Mitte des Songs ging Do Hyun auf die Seite damit Gitarrist Jun sein fehlerloses Solo darbieten konnte und kehrte dann wieder in die Mitte zurück um selbst ein Solo mit der Mundharmonika hinzulegen.

Der Hauptsatz wurde vom koreanischen Klassiker Arirang abgeschlossen, bei dem die Zuschauer glücklich mitsangen. Am Ende des Liedes kam Do Hyun an den Rand der Bühne und schüttelte mit einigen Zuschauern Hände. Einige Male nahm er sogar Hände oder bot seine an Fans an die ihre garnicht oben hatten!

Die erste Zugab begann mit Neoreul bonaego. Die Ballade war eine der am besten angenommenen Balladen des Abends bei dem die Zuschauer im Takt schaukelten. Gegen Ende des Liedes pausierte Do Hyun bei jeder Zeile um die Zuschauer dazu anzuregen den Rest dieser zu singen. Einige eifrige Fans ergriffen die Initiative und brachten Do Hyun dazu zu scherzen, dass sie zu früh eingesetzt hätten.

Zweiter Song der Zugabe war Dolgo Dolgo Dolgo. Die Band bat darum, dass der Song mit ausgeschalteten Lichtern gespielt werden konnte, und so wurde der erste Teil des Liedes in kompletter Dunkelheit gespielt, mit Ausnahme von einigen blauen Lichtern am Hals von Tae-hees Bass. Die Lichter wurden dann zum Abschluss des Liedes wieder eingeschaltet und dies war auch das offizielle Ende des Konzerts.

Glücklicherweise waren die Zuschauer noch nicht zufrieden und begann die Band nach einem weiteren Song anzubetteln. Do Hyun rief nach Lee (oder Tall Lee wie er ihn nannte), Sänger der Gruppe Steranko, um sich der Band auf der Bühne anzuschließen. Es ist unnötig zu erwähnen wie begeistert die Menge von diesem Auftritt war und sie riefen nach Mehr als sie die Bühne verließen.

Nach einigen Minuten kehrte Do Hyun mit Steranko auf die Bühne zurück um mit ihnen einen Song zu performen, der von einem weiteren gefolgt wurde bei dem Tae-hee den Bass übernahm. Überflüssig zu sagen, dass in typischer Steranko Manier diese beiden Auftritte nichts Geringeres als Unterhaltsam und Energiegeladen waren.

Setliste:

Dambaegage agassi
Hollywood
It burns
Naneun nabi
Keun byeoreun eopseo
Meoriapa
Arirang

Encore 1:
Neoreul bonaego
Dolgo dolgo dolgo