Künstler: BoA
Titel: Eien / Universe feat. Crystal Kay&VERBAL (m-flo) / Believe in Love feat.BoA
Typ: Single
Stil: Pop, R&B, Hip-Hop, Akustik
Veröffentlichung: 18.02.2009
Wertung: 6/10
Tracklist:
01 Eien
02 UNIVERSE feat.Crystal Kay & VERBAL (m-flo)
03 Believe in LOVE feat.BoA (Acoustic Version)
04 Eien (Instrumental)
05 UNIVERSE feat.Crystal Kay & VERBAL (m-flo)
Derzeit ist
BoA, die unsere Kollegen von KoME übrigens vor kurzem zum
Interview getroffen haben, vor allem damit beschäftigt, Amerika zu erobern. Ihr US-Debüt "
Eat You Up" schaffte es auf Rang 12 der
Billboard Dance Club Play Charts und sie dürfte sich zwischen bekannten US-Sängerinnen wie
Christina Aguilera ("
Keeps Getting Better", Platz 10) und
Beyonce ("
If I Were A Boy", Platz 14) ziemlich wohl fühlen. Die Fans außerhalb Amerikas hat der koreanische Superstar allerdings trotz des Überraschungserfolgs in den USA nicht vergessen, und so erschien am 18. Februar eine neue Single mit dreifacher A-Seite in Japan. Und
VERBAL? Der hat seit der Pause
m-flos genug mit seiner Supergruppe
TERIYAKI BOYZ zu tun, ließ es sich aber nicht nehmen,
BoA bei dieser Single zu unterstützen. Und um die Überraschung perfekt zu machen, wurde prompt noch Popsternchen
Crystal Kay mit ins Boot geholt. Klingt viel versprechend.
Den Auftakt macht "
Eien", ein balladesker und vor allem radiotauglicher Popsong, der als Titeltrack einer Single etwas zu schwach, aber durchaus hörbar ist.
BoA klingt glücklicherweise nicht halb so quietschig-nasal wie manche ihrer J-Pop Kolleginnen, überzeugt mit der durchschnittlichen gesanglichen Leistung in diesem Lied aber auch nicht wirklich. Kurz: Ihre Stimme hat hier einfach keinen Wiedererkennungswert, ganz im Gegenteil zur Melodie, die einem ziemlich bekannt vorkommt. Bietet zwar alles, was ein emotionaler Instant-Popsong braucht (ordentliche Synthie-Glitzer-Effekte à la
Mariah Carey, clubtaugliche, aber nicht zu anstrengende Beats, ein bisschen Keyboardgeklimper und-.. ja, das war's), unterscheidet sich dadurch aber auch nicht wirklich von eben diesen Liedern, die in der Regel die Charts dominieren. Der eingängige Refrain, der interessante Text, die bittersüße Grundstimmung und nicht zuletzt die solide Produktion dürften aber dafür sorgen, dass Popfans ihren Gefallen an dem Track finden werden.
2004 legten
m-flo und
BoA mit der Single "
the Love Bug" ordentlich vor. Der Track wurde ein Superhit und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, kein Wunder also, dass man vom erneuten Zusammentreffen der beiden Musikgiganten einiges erwartet. Die Erwartungen sollte man erstmal runterschrauben. "
UNIVERSE" kommt qualitativ nicht an "
the Love Bug" ran, da fehlt einfach die Energie, das gewisse Etwas. Da hilft's nicht mal, dass
Crystal Kay endlich wieder back to the roots geht und ihren Gesangsstil aus "
Crystal Style"-Zeiten zum Besten gibt. Mag sein, dass einfach das
m-flo-Feeling fehlt (
Taku war hier immerhin nicht als Produzent beteiligt,
Bloodshy & Avant agierten), hat man sich damit aber arrangiert, weiß das Lied durchaus zu gefallen, wenn auch nur mäßig. Die Instrumentierung ist eher zurückhaltend, entspannte Atmosphäre trifft auf gute Sängerinnen, ganz nett, aber irgendwie zu glatt. Das gilt auch für
VERBALs Rap, der überraschenderweise ziemlich uninspiriert klingt. Auch hier kann also höchstens von gehobenem Durchschnitt die Rede sein.
Kein Grund, die CD deshalb zu stoppen! "
Believe in LOVE" lässt einen nämlich glatt vergessen, dass die vorherigen Lieder nicht so der Knaller waren. Die Kollaboration mit
ravex (
Osawa Shinichi von
Mondo Grosso,
Taku von m-flo und
Tanaka Tomoyuki von
Fantastic Plastic Machine) überzeugt schon im Original, die Akustikversion lässt den Track allerdings in ganz neuem Glanz erstrahlen und fesselt schon von der ersten Sekunde an. Sowohl Gitarrenbegleitung als auch Gesang (diesmal übrigens sehr erwachsen und gar nicht so durchschnittlich) erinnern an die atmosphärischen Sounds
ClaZziquais, und wer die mag, wird höchstwahrscheinlich auch mit "
Believe in LOVE" etwas anfangen können. Ein innovativer Track, der durch die melancholisch-hoffnungsvolle Grundstimmung, das leichtfüßige Gitarrenspiel und
BoAs Stimme verzaubert, seine ganz eigene Geschichte erzählt und der Single als dritte A-Seite definitiv Existenzberechtigung verleiht. Da wird man glatt traurig, wenn nach knapp 4 1/2 Minuten die letzten Töne verklingen.
Fazit: Weniger öden Durchschnittspop, mehr Lieder im Stil von "
Believe in LOVE" bitte!