Review

Rain - Rainism

01/11/2008 2008-11-01 12:00:00 KoME Autor: Simi

Rain - Rainism

Die Rückkehr eines Superstars

Album CD

Rainism

Rain

Faul war Rain in letzter Zeit sicher nicht. Erst stand er für Speed Racer vor der Kamera, dann bekam er von den Wachowski-Brüdern gleich die Hauptrolle ihres neuen Films Ninja Assassin. Zeitgleich war er stark damit beschäftigt, den Weg zum amerikanischen Musikmarkt für sich zu öffnen. Umso überraschender war es, als Ende September auf einmal das neue koreanische Album angekündigt wurde. Bereits zwei Jahre warteten Fans gespannt auf ein neues Album und als Rain dann auch noch verlauten ließ, das neue Album sei "an ein breiteres Publikum gerichtet", waren die Erwartungen natürlich hoch.

Das Intro My Way ist ebenso kurz wie unspektakulär, wird jedoch vom wesentlich spektakuläreren Titel-Track gefolgt.
Rainism ist ein Lied, das mehr zum Tanzen als zum Hören verleitet, dennoch schafft der Refrain es schnell, ein Ohrwurm zu werden. Beinahe lasziv wirkt Rains Gesang zu dem recht einfachen aber kraftvollen Beat und die immer wiederkehrende Zeile "I’m gonna be a bad boy" erscheint schon fast wie ein zweideutiges Versprechen.

Romantischer geht es da dann schon bei Only You weiter, ein angenehmer R'n'B-Track, der hauptsächlich von Rains wandelbarer Stimme lebt, der besondere Akzent jedoch wird ihm von dem in Falsett gesungenen Refrain verliehen.

Schon bevor das Musikvideo zu Love Story veröffentlicht wurde, wurde es heiß diskutiert, schließlich hatte sich Rain niemand geringeren als Filmstar Ha Ji Won als weibliche Partnerin geholt und sorgte damit für viel Werbung. Das Lied selbst eröffnet mit Rain, der zögerlich erklärt, dass dies seine Geschichte sei und mit einem geseufzten "Okay, listen" beginnt der Gesang. Auch ohne Koreanischkenntnisse wird bei dieser gefühlvollen Ballade dem Hörer schnell klar, was der Song aussagt. Klavier, langsamer R'n'B-Sound und Rains Stimme fügen sich wunderbar zusammen und hinterlassen ein angenehm melancholisches Gefühl.

Immer noch gefühlvoll geht es mit Sarangiraneun Geon weiter, eine Ballade, die zwar erneut Rains Talent für gefühlvolle Lieder unterstreicht, doch ansonsten nicht weiter hervorsticht.
Das gleiche Problem tritt auch bei Nae Yeoja auf, ebenfalls eine Ballade, ebenfalls angenehm anzuhören. Jedoch fehlt auch hier ein wenig das Besondere, was den Song hervorheben würde aus den zahlreichen Balladen. So ist es nur eine seichte Liebeserklärung die nicht weiter im Gedächtnis bleibt.

Mit You ist der Balladenteil erst einmal vorüber, mit Elektro-Klängen eingeleitet, wird schnell klar, dass hier wieder ein Lied kommt, zu dem es sich tanzen lässt. Durchgängig auf Englisch gesungen ist auch hier wieder viel Falsett zu hören, was an Zeiten, zu denen man noch auf die Bee Gees tanzte, erinnert.

Fresh Woman ist zwar nicht mehr wirklich eine Tanznummer, dennoch erinnert auch sie an Disco-Musik aus den 70er Jahren. Das Lied macht Laune und wenn es sich schon nicht zum Tanzen eignet, so zumindest zum Mitwippen.

Der Bass zu Beginn kündigt es bereits an: Deo Kkeullyeo ist auch wieder eine Tanznummer, die sich in Clubs spielen lässt. An diesem frischen Lied ist Taewan a.k.a C-Luv beteiligt und man merkt, dass die beiden Spaß an der Aufnahme hatten, denn genau das hat man auch beim Hören.

Gogae Dollyeo setzt die Reihe der up-beat R'n'B-Lieder fort. Mit schwächerem Bass, dafür aggressiverem Chorus wirkt das Lied kraftvoller und energischer als sein Vorgänger.
Doch mit 9wol 12il setzen wieder ruhige Klänge ein, nach den vorrangegangenen schnellen Liedern eine willkommene Abwechslung. Und eine, die im Ohr bleibt. Beginnend mit ruhigem Gesang , begleitet von Klavier, steigert sich das Lied langsam, ohne etwas von seiner angenehmen Ruhe zu verlieren, bis es schließlich einem typischen aber schönen Höhepunkt ausläuft.

Was im Intro nur kurz von Rain vor sich hin gesungen wurde, wird nun in My Way wieder aufgegriffen und mit sanftem elektronischem Sound untermalt. Auch Rains Stimme wurde vor allem im Refrain elektronisch etwas nachbearbeitet, was dem mid-tempo-Lied eine leicht unwirkliche Note verleiht.

Der Abschluss ist ein Remix von Rainism. Mit etwas härterem Sound ausgestattet ist vielleicht dieser sogar noch clubtauglicher als das Original.

Auch wenn es scheint, dass Rain in diesem Album seine Liebe zu Elektrobeats entdeckt hat, so bietet Rainism doch abwechslungsreiche Tracks und wird so schnell nicht langweilig, auch für Hörer außerhalb Koreas nicht. Es ist ein gutes, in sich stimmiges Album, das zeigt, dass Rain sein Handwerk beherrscht und es sich lohnt, zwei Jahre auf ihn zu warten.
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Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2008-10-15 2008-10-15
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