Über ein Jahr ist es her, dass die Jungs um Tohoshinki ein Album für den japanischen Markt veröffentlicht haben - die japanische Version von Mirotic mal außen vor gelassen. Trotzdem war die Gruppe in Japan stets präsent und veröffentlichte in der Zwischenzeit mehrere Singles, weswegen es eigentlich keine Überraschung sein sollte, dass auf dem Album zahlreiche schon bekannte Lieder zu finden sind.
Aber wie immer hat man die Qual der Wahl, denn von The Secret Code gibt es wieder drei Versionen: Bei Version A existiert zu den 13 Standardtracks ein exklusiver "Secret Track" und eine zweite CD, auf der B-Seiten von Singles vertreten sind; Version B hat zusätzlich eine CD mit einem Remix aus vielen bekannten TVXQ-Stücken und Version C bietet lediglich Purple Line und eine A-cappella-Version von Doushite kimi wo suki ni natte shimattandarou? extra.
Welche Version lohnt sich nun? Beziehungsweise, lohnt sich das Album überhaupt?
Wie der Titel eines Agentenfilms klingt der Name des Albums und auf diesem Image basiert das Intro Secret Game. Einem Zusammenschnitt von Liedern aus dem Soundtrack von Mission Impossible und James Bond gleich klingt die jazzige Nummer, die uns gleich zu FORCE überleitet, einem kräftigen R'n'B-Track, der hauptsächlich von dem Kontrast zwischen dem tiefen und harten Bass und der durchweg hohen Stimmlage der Mitglieder lebt. Aber auch hier hat man das Gefühl, das Stück schon gehört zu haben und wenn man sich mal wieder Christina Aguileras Can't hold us down zu Gemüte führt, weiß man vielleicht auch warum.
Durch diese beiden Songs bekommt man gleich zu Anfang einen sehr guten Eindruck, was man von den neuen Songs zu erwarten hat: Nicht ganz so viele Popelemente wie in den Alben zuvor, dafür dunklere, experimentellere Töne, die für ein erwachseneres Image sorgen. Zusammen mit dem von Jaejoong geschriebenen 9095, dem wohl außergewöhnlichsten Lied auf diesem Album, verpassen sie The Secret Code eine reifere und dunklere Note, die schon in MIROTIC zu finden war.
Aber im Gesamten betrachtet geht dieses Konzept schließlich unter. Während die angenehme Ballade TAXI und das ohrwurmverdächtige mid-tempo-Stück Stand Up! noch das Bild der "anderen", bisher verborgenen Seite Tohoshinkis heraufbeschwören, wird es von den zahlreichen Singleauskopplungen komplett zerrissen.
Doushite kimi wo suki ni natte shimattandarou ist, neben TAXI, wohl die einzig nennenswerte Ballade auf dem Album. Es fehlt ein wenig der nötige Pathos um an andere große Balladen von TVXQ zu kommen, aber immerhin besitzt sie wirklichen Wiedererkennungswert und bricht dadurch aus der Durchschnittlichkeit der restlichen Lieder aus.
Ganz anders hingegen Survivor. Ebenso wie Wrong Number wurde das Lied bei Phrased Differently eingekauft und versprach somit eigentlich von vornherein ein Hit zu werden. Das Lied geht schnell ins Ohr und in die Beine und erreichte wohl dadurch tatsächlich auch Platz 3 der Oricon-Charts. Dennoch scheiden sich hier die Geister, denn während die einen Survivor in Dauerschleife hören, sind die anderen wohl schnell von der stark eurobeatlastigen Nummer genervt.
FAZIT: Etwas konzeptlos und durcheinander gewürfelt wirken die Lieder von The Secret Code. Der Versuch, eine andere Seite von Tohoshinki zu zeigen, ist zwar durchaus zu erkennen, aber leider bleibt es bei dem Versuch. Man wünscht sich, die Produzenten hätten etwas mehr Mut bewiesen und mehr von den "anderen" Liedern auf dieses Album gepackt. Ob es dann erfolgreich gewesen wäre, sei dahin gestellt, aber besser und ernst zu nehmender auf jeden Fall.
Lohnt sich dieses Album nun? Dies kann man mit einem ganz eindeutigen "Jain!" beantworten. Es ist kein schlechtes, aber auch kein herausragendes Album. Wer die vorangegangenen Singles mochte, wird mit dem Kauf des Albums jedoch kaum etwas falsch machen.
