Interview

Interview mit den Yoshida Brothers

01/10/2009 2009-10-01 15:21:00 KoME Autor: Andrea Übersetzer: Juli

Interview mit den Yoshida Brothers

Die Yoshida Brothers sprechen über Touren in Übersee, ihr neues Album PRISM und ihre Karriere.


© Domo Music Group
Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, die Yoshida Brothers während ihrer West Coast Tour 09‘ zu einem Interview zu treffen. Trotz der Tatsache, dass das Interview direkt einen Tag nach ihrem Auftritt in San Diego und vor ihren fünf Gigs in San Francisco stattfand, war die Atmosphäre sehr entspannt und locker.

Bislang seid ihr in Los Angeles und San Diego aufgetreten. Wie war es?

Ryoichiro: Es war gut! Wir touren bereits seit zehn Jahren durch Japan und fünf durch die USA, sodass wir Konzerttourneen gelassen entgegen sehen.
Kenichi: Es war unser erster Auftritt in San Diego, dort waren hauptsächlich Japaner anwesend. So ist es auch bei unserem ersten Auftritt in Los Angeles gewesen, aber nachdem wir dort öfter gespielt hatten, kamen ganz unterschiedliche Leute, nicht nur Japaner, sondern auch Amerikaner. Ich hoffe, dass es in San Diego genauso sein wird.

Gibt es Unterschiede zwischen den Tourneen in Amerika und Japan?

Ryoichiro: Das Publikum ist unterschiedlich und ebenso die Art und Weise wie es applaudiert. In Japan beginnt der Beifall leise und wird langsam lauter. In Amerika ist der Applaus von Anfang an laut.
Kenichi: (amüsiert) In Europa war es sehr still, als würde man klassische Musik hören!

Ende letzten Jahres habt ihr eine Australien- und Ozeanien-Tour gemacht, nicht viele japanische Künstler machen so etwas. Wie waren diese Shows im Vergleich mit anderen in Übersee?

Kenichi: Um ehrlich zu sein, war es nicht das erste Mal, das wir in Australien waren! Seit unserem Debüt haben wir schon einmal im Sydney Opera House gespielt, es war also bereits unser zweites mal dort. Das Publikum war ähnlich wie in Europa.

Wann und warum habt ihr angefangen, westliche Elemente in die traditionelle japanische Musik einzubauen?

Kenichi: Das hat schon vor unserem Debüt begonnen. Es war sehr schwer, nur im traditionellen japanischen Stil zu spielen. Ich wollte meinen eigenen Stil entwickeln und der Welt zeigen.
Ryoichiro: Ich sehe das genauso.

Was am schwierigsten beim Shamisen-Spiel?

Ryoichiro: (lacht) Ich spiele Shamisen seit meinem 5. Lebensjahr, also schon seit 25 Jahren, und es ist immernoch schwer!
Kenichi: Ja, genau! Die Mentalität des Spielens ist schwierig.

Euer letztes Album heißt "PRISM", was bedeutet der Titel für euch?

Ryoichiro: Das Album reflektiert alles, was wir bislang gespielt haben. Es spiegelt unsere früheren Alben wider und alles, was wir bislang gelernt haben. Und es repräsentiert das Licht.

Welchen Song vom "PRISM" spielt ihr am liebsten live?

Ryoichiro: (antwortet sofort) "Red Bird"!
Kenichi: "End of the World".

Gibt es zu "PRISM" besondere Geschichten zu erzählen?

Ryoichiro: Es war das zweite Mal, dass wir in Los Angeles aufgenommen haben. Wir wollten etwas anderes zeigen. Das Album reflektiert alles, was wir bislang in unserer Karriere gemacht haben.

"Mr. Naganos Foolish Proposal" ist ein sehr interessanter Songtitel. Könntet ihr bitte erklären, woher der Name kommt?

(jeder im Raum lacht)
Kenichi: (lacht immernoch) Wir haben bei diesem Song mit einem Produzenten zusammengearbeitet, er hat in Wirklichkeit den Namen bestimmt!

Nightmare Before Christmas scheint in erster Linie nicht, als wäre es ein Projekt im typischen Yoshida Brothers-Stil. Was haltet ihr von dem Projekt?

Ryoichiro: Bei all den anderen wohl bekannten Künstlern auf dem Album waren wir natürlich aufgeregt. Dennoch war es bei dem Stil des Albums schwierig herauszufinden, wie man das Shamisen dort einbauen konnte.
Kenichi: Wann immer Japaner unseren Namen auf dem Album sehen, denken sie "Was? Warum sind die Yoshida Brothers da drauf?", aber wir wurden von Disney Amerika gefragt, den Song beizusteuern.

Spielt ihr außer Shamisen noch andere Instrumente?

Ryoichiro: Nein, ich wollte immer nur Shamisen spielen.
Kenichi: Während der High School habe ich Gitarre spielen gelernt.

Was ist eure größte Errungenschaft seit dem Beginn eurer Karriere? Gibt es ein Ziel, dass ihr verfolgt?

Kenichi: Ich denke nicht, dass wir bislang viel erreicht haben. Ich möchte, dass mehr und mehr Leute zu unseren Shows kommen.
Ryoichiro: Vor Kurzem haben wir unser 10jähriges Major-Jubiläum in Japan gefeiert. Während der letzten Show gab es stehende Ovationen, so etwas passiert beim japanischen Publikum sehr selten. Trotzdem denke ich, dass wir nichts erreicht haben, solange wir nicht noch bekannter geworden sind. Ich möchte einen Preis wie den Grammy gewinnen. Ich denke, wir haben nichts erreicht, ehe wir einen Award gewonnen haben.

An welche Zusammenarbeit erinnert ihr euch am liebsten?

Kenichi: Es ist keine besondere Zusammenarbeit, aber in Spanien haben wir im Flamenco-Stil gespielt. Wir wurden von spanischen Gitarren begleitet und das war sehr interessant.
Ryoichiro: Jede Gelegenheit, bei der wir mit Percussion zusammenspielen. Das passt sehr gut zu Shamisen, zum Beispiel Taiko-Trommeln.

Bitte sagt zum Schluss noch ein paar Worte an unsere Leser.

Ryoichiro und Kenichi: Unser Album "PRISM" ist gerade in Japan und Amerika erschienen. Bitte hört es euch an, es reflektiert alles, was wir bislang getan haben.



Wir danken den Yoshida Brothers und Domo Records, die das Interview ermöglicht haben.
WERBUNG

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2009-01-14 2009-01-14
Yoshida Brothers
WERBUNG