Künstler: Diverse
Titel: VISION FACTORY presents Spring Harmony
Typ: Omnibus-Album
Stil: Pop/ Rockanleihen/ Hip-Hop
Veröffentlichung: 13.02.2008
Wertung: 8 /10
Tracklist:
01. elly - Hajimari no kiss
02. Komorita Minoru - SKY
03. Nishimura Kazuhiko - Risshun
04. EU PHORIA - GET YOUR DREAMS
05. Oota Crew - Sotsugyou nan deshita kunee!
06. Komorita Minoru - Owaranai Epilog
07. Nishimura Kazuhiko - Forgive
08. Lead - Thanks For...
09. MAX - a special day
10. FLAME - Shall We Dance?
Nur einen Monat vor der Veröffentlichung von "VISION FACTORY presents FLOWER FESTIVAL" erschien via SONIC GROOVE/avex trax der Sampler "VISION FACTORY presents Spring Harmony". Bei diesem Silberling steht der Frühling sogar schon im Titel - aber klingt er auch danach? Dieser Frage gehen wir nach.
Den Anfang macht der softe Partysong "Hajimari no kiss" mit leicht kitschigem Rhythmus, der durch seine flotte Bridge und eigenwillige Soundeffekte besticht. Es folgt Minoru Komoritas "SKY", das sich schnell als dynamisch-lebendiges Stück mit Charme entpuppt. Zwar verliert der Song etwas an Tempo, wenn sich der Künstler dem Refrain nähert, das stört aber nicht weiter. Mit dem Erklingen sanfter Beats, die teilweise gescratcht wurden, wird schließlich die leichte Ballade "Risshun" eingeläutet, deren Zauber allerdings nur 4:22 Minuten anhält, ehe man sich mit EU-PHORIAs mitreißendem "GET YOUR DREAMS" auf rockigeres Terrain begibt. Zusätzliche Würze erhält der Song durch die Trompeten und den dynamischen Gesang der Sängerin - allerdings kann der Track auch anders und dringt dann stellenweise eher ruhig (lediglich mit Synthesizerklängen unterlegt) aus den Lautsprechern. Das eingearbeitete E-Gitarrensolo ist in jedem Fall sehr schön ausgefallen. Die olympische Einleitung von "Sotsugyou nan deshita kunee!" ist dieselbe, die auch schon D'espairsRay für die "SHOCK JAM"-Version ihres Songs "Facism" verwendet haben. Allerdings wahrt die Oota Crew den sportlichen Geist des Liedes und es wird munter drauflos gerappt. Ausklingen lässt das Duo den Song mit dem weltbekannten Refrain von Beethovens " Freude, schöner Götterfunken".
Besinnlich, deutlich ruhiger und mit einem Hauch von Herzschmerz läutet Minoru Komoritas "Owaranai Epilog" die zweite Hälfte der CD ein. Insgesamt betrachtet liefert der Künstler eine sehr gefühlvolle Interpretation ab, passend begleitet von Klavier, Streichern und einem schönen, tiefen Bass. Auch das nächste Lied beginnt sehr gefühlvoll und ruhig, wieder mit von der Partie sind Klavier und Streicher. Trotz des stetig ansteigenden Tempos bleibt der Track dabei recht dezent, selbst die Bridge wirkt nicht aufdringlich, auch wenn hier die Auswahl der Synthesizersounds etwas sorgfältiger hätte ausfallen können - so klingt das Ganze doch etwas schräg. Ähnlichen Stils ist auch Leads "Thanks For...", nur lauscht man hier der Akustikgitarre und einem schönen mehrstimmigen Gesang. Die gemächliche Ballade birgt zudem einen leichten Hip-Hop-Einfluss in sich, der aber eher gesanglich zum Tragen kommt und ansonsten nicht weiter auffällt. Etwas in die Vergangenheit versetzt fühlt man sich schließlich, wenn MAX' "a special day" ertönt - inklusive Retro-Schallplattenrauschen, das mit modernen Elementen wie Scratchen noch einmal aufgepeppt wurde. Der Song lädt durch seine Emotionen so richtig schön zum Kuscheln ein, ehe es zum Abschluss noch ein beschwingtes Stück zu hören gibt, das ebenfalls mit leichten Hip-Hop-Anleihen in Sound und Gesang aufwartet. Wäre es noch einen Tick lebhafter ausgefallen, hätten FLAME einen prima Partysong abgeliefert. Nichtsdestotrotz ist "Shall We Dance?" auf seine Art sehr mitreißend und lustig.
Fazit: Ein frühlingshaftes Gefühl lässt das Omnibus-Album zwar vermissen, dennoch wurde hier aber eine interessante Sammlung an Popstücken zusammengestellt, die zwar insgesamt betrachtet eher ruhig ausgefallen ist, durch Songs wie "GET YOUR DREAMS" (mein Anspieltipp) jedoch immer mal wieder aufgelockert wird. Man kann also guten Herzens zu dieser CD raten.