In Frankfurt hatte JaME die Gelegenheit, die beiden zuckersüßen Mädels von Jelly Beans vor ihrem Konzert im Nachtleben zum Interview zu treffen. Während sich der kleine Club bereits langsam mit Besuchern füllte, sprachen wir backstage mit den beiden Sängerinnen Yu-ki und Sakura über J-Culture, ihr Image und Zukunftsträume.
2009 wurdet ihr vom japanischen Generalkonsulat in Düsseldorf zu offiziellen Botschaftern der japanischen Kultur ernannt. Wie fühlt ihr euch dabei?
Sakura: Wir dachten, wir würden hier auf sehr kleinen Bühnen auftreten, aber das hat sich durch diesen Titel geändert. Es war sogar etwas beunruhigend, plötzlich auf größeren Bühnen spielen zu können.
Was denkt ihr, ist eure Aufgabe als Botschafter der japanischen Kultur?
Sakura: Wir haben selbstverständlich noch viele andere Aufgaben, aber im Vordergrund steht natürlich, die japanische Kultur vorzustellen.
Wie wollt ihr das machen? Mit welchen Mitteln?
Sakura: Die japanische Kultur verbreitet sich immer mehr in Europa. Durch unsere Musik wollen wir J-Pop bekannter machen.
Wie denkt ihr, wird J-Culture in Europa verbreitet und in die Welt exportiert?
Sakura: (überlegt) Zum Beispiel durch Anime und Manga. Diese beiden Medien haben großen Einfluss, glaube ich.
Gibt es noch mehr, was ihr gerne in der Welt verbreiten möchtet?
Sakura: Ich möchte mehr Lolita-Fashion nach Europa bringen. (lacht)
Welchen Einfluss hatte die westliche Kultur auf euch? Gab es musikalische Einflüsse auf eure Musik?
Sakura: Zum einen wäre da die Art zu singen. Die große Harmonie von Stimme und Musik. Zum anderen, dass es auch mal ruhiger gehen kann.
Ihr seid energiegeladen auf der Bühne, zugleich habt ihr ein sehr niedliches Image.
Sakura: Wir tragen nicht immer solche süßen Lolita-Outfits. Wir sind auch mal sportlich oder düsterer. Aber wir haben trotzdem jede unsere eigene Farbe. Yu-ki hat immer etwas Blaues an.
Was ist noch typisch für Yu-ki, außer der Farbe Blau?
Yuki: Huh? Typisch für mich?
Sakura: Sie ist fleißig und lebhaft und denkt immer nur an Musik.
Sakuras Farbe ist pink, nicht wahr?
Sakura: Mein Name ist Sakura. Die Kirschblüte ist in Japan sehr bedeutsam und ein wichtiger Teil der japanischen Kultur. Die Blüten sind pink, daher passt diese Farbe zu mir. Yu-ki und ich sind sehr unterschiedlich. (lacht)
Yu-ki: Sakura ist für mich wie eine große Schwester. Außerdem finde ich sie hübsch, pink steht ihr wirklich gut.
Wie äußerst sich eure Unterschiedlichkeit in eurer Arbeit als Musikerinnen? Wer hat welche Aufgabe?
Sakura: Yu-ki ist für die Motivation zuständig und für das Anfeuern auf der Bühne. (lacht, während Yu-ki es vormacht) Und ich unterstütze Yu-ki-chan. (lacht)
Neben Jelly Beans habt ihr noch einige andere Projekte, zum Beispiel eure Solo-Karrieren. Wie schafft ihr das alles?
Sakura: Er macht ganz tolle Planung. (zeigt auf den Manager)
(Gelächter)
Sakura: Ich möchte weiterhin Verschiedenes ausprobieren, neue Eindrücke sammeln und Leute kennenlernen. Das inspiriert mich und bringt mich vorwärts.
Gibt es schon Pläne?
Sakura: Wir würden gerne auf einem Kulturfest auftreten. Etwas, wo wir auch die ganz normalen Leute erreichen können, nicht nur die, die an Japan interessiert sind. Oder mit deutschen Bands zusammenarbeiten.
Gibt es Wünsche, mit wem ihr arbeiten möchtet, oder sogar schon Projekte?
Sakura: Momentan leider noch nicht. Aber wir hoffen auf eine Gelegenheit.
In Deutschland oder ganz Europa? Wo würdet ihr am liebsten spielen?
Sakura: Wir möchten auch in Ländern in Europa Konzerte geben, die wir bisher noch nicht besucht haben. Außerdem möchten wir weitere Städte in Deutschland sehen. Bisher kennen wir nur Frankfurt und Düsseldorf.
Woran glaubt ihr, liegt es, dass gerade hier die japanische Kultur so gut ankommt?
Sakura: Keine Ahnung! Wir sind selbst überrascht, dass es so ist! (lachen)
Sucht man hier im Internet nach euch, findet man auf youtube Videos von euch… (Yu-ki: WAS???) … in denen ihr auf der Straße performt. Woher kommt das? Testet ihr, wie gut die Lieder ankommen?
Yu-ki: Auf der Straße erreicht man viele Menschen. Ich liebe Straßengigs, denn wenn man in einer Halle oder in einem Club spielt, erreicht man nur wenige bestimmte Leute. Auf der Straße aber erreicht man auch die, die uns vorher nicht kannten. Am Anfang habe ich auf der Straße gespielt und dort viele neue Menschen kennengelernt, Musiker getroffen und viele neue Fans gefunden.
Hat sich durch eure Beliebtheit etwas verändert im Vergleich zum Anfang?
Sakura: Wir hätten nie erwartet, je in Europa auftreten zu können. Es ist einfach unglaublich, wie ein Traum.
Was sind eure Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft?
Sakura: Durch unsere Musik hatten wir die Möglichkeit, hier zu sein. Ich möchte noch viele andere Orte besuchen.
Yu-ki: ich möchte etwas in Übersee veröffentlichen. Außerdem möchte ich versuchen, in verschiedenen Sprachen zu singen, auch wenn es schwer ist.
Habt ihr zum Abschluss noch eine Nachricht an unsere Leser und eure Fans?
Sakura: Heutzutage hält man Kontakt über das Internet. Durch meinem Blog kann ich mit allen in Verbindung bleiben und mich neuen Menschen vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn ihr vorbeischauen würdet und wir in Kontakt bleiben könnten. Ich antworte gerne auf Nachrichten.
Yu-ki: Ich möchte öfter in Deutschland auftreten können, also bitte unterstützt uns weiterhin!
JaME bedankt sich bei Lika Toriumi und Claus Corves von EJC. Danke auch an Masumi und Alex für die Unterstützung.