Die erste Hälfte des Jahres hat uns eine neue Girlgroup nach der anderen beschert, die zweite Hälfte scheint nun den Herren der Schöpfung gewidmet zu sein.
Und während einige bereits bestehende Bands vor Problemen und Skandalen gar nicht an ein neues Album denken können, sagen SHINee den neuen Bands mit ihrem dritten Mini-Album den Kampf an.
Während Y.O.U. mit seinem schleppendem Beat und sanftem Gesang noch eher wie ein zu lang gewordenes Intro wirkt, geht die Boygroup mit Ring Ding Dong sofort in die Offensive über. Der Titel klingt zwar nach naivem Kinderlied, aber tatsächlich wurde versucht, alles Kindliche und Naive abzulegen und ein cooles und sexy Image zu erzeugen. Wahrscheinlich um mit kommenden Bands wie MBlaq und Beast, die von Anfang an ein cooles und erwachsenes Image vertreten, mithalten zu können, wurden aus den bunt leuchtenden SHINee-Jungs nun eben schwarz-rote Tanzteufel.
Während auch Get Down dieses Bild zu verfestigen wollen scheint, aber auf ganzer Linie mit dem schwachen Rap und den halbgaren Hip-Hop-Elementen versagt, ist Shinee Girl wieder so typisch SHINee, dass man sich fragt, ob da nicht einfach nur Juliette mit Sanso kateun neo neu gemischt wurde.
Natürlich darf die obligatorische Herzschmerzballade nicht fehlen, und so tragen uns die Jungs recht farblos in Naega sarang hettdon ireum ihr Leid vor.
Aber um hier nicht nur alles schlecht zu machen, schließe ich mit dem Herzstück des Albums ab, JoJo, Nummer drei auf dem Mini-Album. Auch der Track ist nichts Neues, sicher, aber dennoch anders. Sanft wie Y.O.U., aber der Beat hat mehr Tempo und durch die Elektroelemente erinnert er einen an kitschige 80er Jahre Teeniefilme, was immer gut ist.
Man erwartet sicher nicht von einer Boyband (bzw. ihren Machern), dass sie die Musik neu erfindet – wer das tut, kann nur enttäuscht werden. Dennoch wäre ein wenig Abwechslung nicht schlecht gewesen. Auch wenn Ring Ding Dong durch seinen Aufbau leicht aus dem Alltäglichen ausbricht, bleibt es doch ein typischer aber sicherlich erfolgreicher Dancepopsong. Andersartigkeit zahlt sich eben nur selten aus.
5 von 7 Kimchi
