Review

Brian - Manifold

25/12/2009 2009-12-25 03:49:00 KoME Autor: Simi

Brian - Manifold

Von diesem Album wurde viel erwartet!

Album CD

Manifold

Brian

Hat irgendwer noch Brians erstes Album im Gedächtnis? Nein? Ich auch ich nicht und das spricht ja nicht gerade für das Album. Dementsprechend überraschend war, dass Kritiker an das neue Album Manifold hohe Erwartungen stellten und Brian, der selbst Produzent war, auch über Veröffentlichungen in den USA und Europa sprach. Wird da etwas zu hoch gegriffen oder hat das Album tatsächlich Potenzial?

Wirft man einen kurzen Blick auf die Tracklist, fällt einem gleich auf, dass Epik High und das geniale Duo Surpreme Team an zwei Songs mitgewirkt haben, was ja schon mal auf mehr hoffen lässt. Und um die Spannung gleich zu Anfang zu nehmen: Man wird auch nicht enttäuscht. Es ist kaum zu glauben, aber es gibt nicht einen Song, der in monotoner Langweile vor sich hindüdelt, jedes Lied hat seinen eigenen Charakter und einen hohen Wiedererkennungswert, die einen förmlich dazu zwingen, sie wieder und wieder zu hören.

Trotzdem gibt es natürlich auch hier Lieder, die noch ein bisschen besser sind als alle anderen. My Girl - bei dem Surpreme Team mitgewirkt haben - ist zwar der offizielle Promotrack, aber die dancelastige Liebeserklärung wird dennoch von einigen anderen Tracks überschattet.

Dreaming, das Lied, das das Album einleitet, ist ein schneller Song, der durch die Trance-/Electro-Elemente nicht nur Clubtauglich gemacht wurde, sondern auch noch eine gewisse „träumerischere“ Note bekommt und somit sowohl für melancholischere Zeiten als auch Party-Stimmung geeignet ist. Ein Balanceakt, der nicht unbedingt jedem Lied gelingt.

Bullet, das auch noch als englische Version auf dem Album zu finden ist, erinnert stark an die 80er, ein Trend der zur Zeit überall in der K-Pop-Szene zu finden, aber keineswegs negativ zu beurteilen ist. Die Lyrics über einen Bindungsunfähigen Mann, der jeder Beziehung aus dem Weg geht, passen sich wunderbar in den starken up-beat Song ein.

Brian setzt viel auf urban und Dance in diesem Album und scheint sich endgültig weg von den Pop-balladen und R&B-Schnulzen zu bewegen. Dennoch ist das Highlight des Albums, Tears Run Dry, ebenfalls auch als englische Version vertreten, eine langsame Nummer.
Die R&B-Ballade ist das typische Herzschmerzgesülze über eine Liebe, die vorbei ist aber immer noch schmerzt. Berührt aber dennoch und schafft es tatsächlich, auch auf Koreanisch wie ein durch und durch amerikanischer Song zu klingen.

Überhaupt wirkt das Album sehr amerikanisch und das Vorhaben, auch irgendwann in den US Markt einzudringen erscheint gar nicht mehr so sehr wie eine bloße Spinnerei.

Dunkler, ernsthafter, erwachsener ist das Konzept des Albums -vor allem bei Do it zu bemerken – und das wird von Anfang bis Ende durchgezogen. Kein Song bricht plötzlich in zuckersüßes Popgedudel aus oder verkommt zu den ach so typischen Balladen, die beim nächsten K-Drama in der Sterbeszene der taubstummen Krebskranken zu hören sind.

Genug des Lobes: Kauft euch das Album und genießt es!

5 von 5 Kimchi
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