Das JaME-Team hört...
Was aktuell bei uns läuft.
Gimikku - "shikenkan baby"
Ein angenehm düsterer Rocksong, der gerade wegen seiner unauffälligen Strophen einen überragenden Kontrast zu einem der ultimativsten Refrains aller Zeiten bildet. Wohlgemerkt ist der Refrain selbst recht einfach, aber die Einleitung ist superber Natur. Wäre einem nicht bewusst, dass die Band aus Tokio stammt, könnte man ihr glatt Verbindungen zum Nagoya-Untergrund nachsagen. (V.)
Platina - "Real Fiction"
Mal wieder ein Song einer von der Öffentlichkeit vergessenen Band. Der Sänger hätte wie so oft ein paar Gesangsstunden nötig gehabt, aber die feinen Mängel in der Vertonung sind wohl der Reiz an dem Song. Denn wäre es gut gesungen, wäre der Song einer von tausenden. Der Refrain ist melodisch genug, die durch Synthesizer verzerrte Stimme auszugleichen und der kurze Exkurs in die Elektro-Szene der 80er besorgt die restlichen Punkte, um sich über dem Durchschnitt zu platzieren. (V.)
Yutaka Ozaki - "I LOVE YOU (Live Version)"
Der Song ist schon in der Studioversion eine herzerwärmende Ballade - welche mit einem großartig überzuckerten PV gesegnet ist. Live kommt noch mehr Gefühl rüber, wovon sich einige deutsche "Soul"-Sänger mal ein halbes Pfund in Scheiben abschneiden sollten. Denn dem Song gelingt es, in jedem Augenblick meilenweit über der Kitschgrenze zu liegen. (V.)
Asia Engineer feat. Ai Haruna and Asashouryuu - "Momi Momi Fantastic"
Ich leide unter diesem Lied. Es tut wirklich weh. Warum? Weil wirklich ganz doll bescheuerte Musik, aber dennoch allgegenwärtig. Ist der aktuelle Werbesong von Fanta. Es gibt kein Entkommen. Will ich nicht. Find ich doof. Ich hab mich schon beim Mittanzen erwischt. Hilfe. (M.)
sleepwarp - "gene"
Das PV erinnerte mich im ersten Moment übel an Radioheads "There There" und erregte daher meine Aufmerksamkeit. Die Musik ist aber was ganz anderes. Zuckersüß-verträumter, balladesker Indie-Pop. Für mich der Soundtrack zum Beginn der Herbstmelancholie, für Spaziergänge durch die erste Septemberkälte. Alternativ dazu einfach Fenster auf und den Blättern beim Fallen zuschauen. (M.)
Moi dix Mois - "exclude"
Manas Talent, völlig unterschiedliche Stilelemente harmonisch miteinander zu vereinen, ist für mich eine Quelle ständiger Faszination. Hier kollidieren brachialer Metal, schimmernder Trance-Techno und klassische Kirchenorgelakzente miteinander und schaffen einen explosiven neuen Sound. (G.)
emmurée - "Silence"
Noch eine Visual-Band, die musikalisch tief im Gothic zuhause ist. Neben melancholisch-verzerrter Gitarre und aktivem Schlagzeug zeichnet sie sich vor allem durch die emotionsgeladene Stimme ihres Sängers aus, der hier beachtlich hohe Noten erreicht. Dass ihm dies auch live gelingt, kann ich persönlich bezeugen. (G.)
Zi:Kill - "LAST THIS TIME"
Per Zufall bin ich mal wieder auf Zi:Kill gestoßen und bin genauso begeistert wie beim allerersten Hören. Ich fühle mich wie jedes Mal in längst vergangene musikalische Sphären zurückversetzt. LAST THIS TIME ist ein relativ ruhiger Titel mit einer schönen Mischung aus 80er-Jahre-Rock und frühem Goth, die unvermeidlich Gänsehaut macht. (Jl.)